Über Michael Kolod
Vroni Schwegler
Professorin für Grundlagen der Gestaltung an der Hochschule Mannheim, bildende Künstlerin, zur Ausstellungseröffnung „1+1=3“ (mit Claudia Himmelreich), Werkbund Frankfurt, 2018
Michael Kolod ist der Großmeister des Umwertens. Er ist ein Alchemist, der aus den entsetzlichsten Baumarktmaterialien die schönsten und poetischsten Objekte formt, indem er sie erhitzt, schmelzen lässt, ausgießt oder eintunkt, oder einfach lose wickelt und an einen Nagel hängt.
Einfach. Von wegen. Einfach sieht es hinterher aus, wenn es fertig ist. Wenn eine Form oder ein Rhythmus gefunden ist, wenn nichts mehr stört.
Mareike Hennig
Leiterin der Kunstsammlung des Frankfurter Goethehauses, anlässlich der Ausstellung „Blickinstrumente“ im Museum Goch, 2009
… Vogelnetze, Schaumstoffrollen, Plastikfolien – auf den ersten Blick sind die Materialien in der Ausstellung „Blickinstrumente“ von Michael Kolod alte Bekannte aus dem Baumarkt, einzusetzen auf Baustellen, im Garten oder in der Küche.
Dr. Rainer Beßling
Eröffnung der Ausstellung „Drei heute – Resonanzen“ im Palais für aktuelle Kunst PAK in Glückstadt, 2016
Was ist ein Bild, fragte sich Michael Kolod und gab die Antwort selbst: Ein Bild ist etwas, das an der Wand hängt.
Jutta Zwischenberger
Kunsthistorikerin, anlässlich der Ausstellung „Netzhaut“ in der Galerie joho, Tübingen 2005
… Michael Kolods Werke sind natur- und menschenkundliche „Seh-Stücke“ – Notationen lebendiger Prozesse – die ihre sanfte Sprache erst im alltäglichen Zusammenleben entfalten. Sie überrumpeln unsere Wahrnehmung nicht, sondern sprechen sie langsam und leise an.
Zu diesem Aufgehen des Blickes in der Hyazinthe, im Granat, im Saphir, im frisch gefallenen, weichen Schnee und im getaut- wässrigen Schnee in den Ackermulden auch – dazu verhelfen Michael Kolods Arbeiten auf ihre besondere und alltagsnahe Weise.